Der Hype rund um das Non-Fungible Token (NFT) hat erst vor einigen Monaten so richtig Fahrt aufgenommen. Durch die große mediale Aufmerksamkeit wurde die Blockchain-basierte Technologie auch der breiten Masse bekannt.
Trotzdem ist das Konzept vielen nach wie vor ein Rätsel und oft ist nicht genau klar, wie sich mit dem Kauf und Verkauf von NFTs Geld verdienen lässt. Was dabei keinesfalls vergessen werden darf: Mindestens genauso wichtig wie technisches Hintergrundwissen sind der emotionale Wert und der Identifikationsfaktor beim NFT-Handel. Eine Studie von Ripple zeigt, wie zentral der persönliche Bezug für die Kaufentscheidung sein kann, was auch für eine Selbstständigkeit in diesem Bereich relevant ist.
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NFT: Das Phänomen der Kunst im Metaverse
Der Begriff NFT ist den meisten sicher mittlerweile begegnet – selbst, wenn das Geschehen am Kryptomarkt bisher nicht aktiv verfolgt wurde. Das traf bis vor einiger Zeit auch auf die Kunstszene zu, die sich eher marginal für das Geschehen rund um Bitcoin und Co. interessiert hat. Mit dem Aufkommen der Non Fungible-Token hat sich das geändert. Der Grund: NFTs eröffnen einen völlig neuen Vertriebsweg für Kunst- und Sammelobjekte.
Die Besonderheit ist, dass der oder die Besitzer keinen physischen Gegenstand kaufen, sondern ein NFT als digitales und fälschungssicheres Besitzzertifikat erwerben. Ein NFT gilt damit als Digital-Asset, also als digitaler Vermögenswert.
Im Gegensatz zu den Einheiten einer Kryptowährung ist das NFT nicht austauschbar, es gibt immer nur ein einziges. Durch die Nutzung der Blockchain sind die Transaktionen und damit auch die Besitzrechte über die dezentrale Speicherung klar nachweisbar, weshalb das Anfertigen von Kopien oder Diebstahl unmöglich ist.
Theoretisch kann so das Eigentum an jedem beliebigen Objekt oder auch einer Datei an eine andere Person übertragen werden, was in Zukunft besonders im Zusammenhang mit der Integration ins Metaverse interessant ist. Den Einsatzmöglichkeiten sind damit kaum Grenzen gesetzt, was gerade in der Kunstszene auf fruchtbaren Boden fiel.
Da der Wert eines NFTs von der Nachfrage abhängig ist und es sich in vielen Fällen um Unikate handelt, kann der Preis dementsprechend ganz unterschiedlich ausfallen. Wie man es von anderen Kunst- und Sammelobjekten gewohnt ist, spielt ein emotionaler Wert hierbei eine entscheidende Rolle.
Ripple Studie zeigt: Auch im Metaverse beeinflussen Emotionen die Kaufentscheidung
Wie stark der emotionale Wert, den der Käufer dem NFT beimisst, die Kaufentscheidung beeinflusst, spielt für Anleger eine wichtige Rolle. Eine neue Studie des Unternehmens Ripple wollte der Gewichtung bei der Kaufentscheidung auf den Grund gehen. Ripple ist der Name des Unternehmens, welches hinter der Kryptowährung XRP steht.
In der jüngeren Vergangenheit ist Ripple aber nicht nur Tradern begegnet, die Ripple kaufen oder verkaufen wollten, sondern auch für NFT-Trader ist das Unternehmen zunehmend interessant geworden. Die kürzlich veröffentlichte Studie stellte den funktionalen und den emotionalen Wert gegenüber. In Europa und Lateinamerika ist der emotionale Faktor im Vergleich zum funktionalen am schwächsten ausgeprägt, aber trotzdem einflussreich.
Besonders für die Befragten aus asiatischen Ländern stellt der Kauf eines NFTs jedoch einen Akt der Wertschätzung gegenüber dem Künstler, Musiker oder Sportler dar. Vielen Käufern scheint auch der Aspekt der Nachhaltigkeit von Bedeutung zu sein.
Rund 75 % aller Befragten bevorzugen laut der Umfrage NFTs, die keinen großen ökologischen Fußabdruck hinterlassen. Entscheidend ist demnach auch, mit welcher Währung eingekauft wird, bzw. wie ressourcenintensiv das Mining ausfällt.
Persönliche Interessen sind wichtiger als Markenbindung
Vor allem der Musiksektor steht laut der Umfrage bei vielen im Fokus. Aufgrund des Hypes rund um das Thema NFT sind mittlerweile auch diverse Marken wie Samsung, Balenciaga oder Gucci auf den Zug aufgesprungen und haben eigene NFTs auf den Markt gebracht. Die Ergebnisse der Studie deuten jedoch darauf hin, dass sich das Interesse an diesen digitalen Sammlerstücken zurzeit in Grenzen hält.
Der Faktor Markenbindung spielt in der NFT-Welt also aktuell noch eine untergeordnete Rolle. Selbst Luxusmarken können sich trotz ihres exklusiven Namens nicht effektvoll am Markt positionieren. Trotzdem wird das NFT durchaus als wichtiges Marketinginstrument der Zukunft gesehen – und das aus gutem Grund.
NFT als Marketinginstrument
Um neue Technologien für Werbezwecke zu nutzen, lassen sich große Unternehmen und Werbeagenturen oft einiges einfallen. Der NFT-Bezug spielt deshalb vor allem Marken in die Karten, die sich an eine junge und trendbewusste Zielgruppe richten. So verwundert es kaum, dass das Onlinemarketing NFTs schnell als zukunftsträchtiges Werbeinstrument von Morgen im Blick hatte.
Viele Unternehmen sind bereits mit ihren eigenen NFT-Drops gestartet und so lassen sich erste Schlüsse bezüglich der Erfolgsaussicht einiger Strategien schließen. Beliebt ist das NFT beispielsweise als digitale Eintrittskarte in exklusive Bereiche.
Diese Verwendung lässt sich exemplarisch an der „Into the Metaverse“-Kampagne von Adidas beobachten. Dabei geht es nicht darum, ein NFT als Besitzurkunde für ein physisches oder digitales Unikat zu besitzen, sondern um die Funktion als „Ausweis“ oder Ticket. Ausschließlich Inhaber eines solchen NFTs durften an speziellen Produktverkäufen teilnehmen.
Dabei sollen in Zukunft auch limitierte Editionen von Sportkleidung zu erstehen sein. Damit wird das Onlineshopping zu einem Event, an dem jeweils nur eine begrenzte Gruppe von Kunden teilhaben kann. Zusätzlich können Inhaber des virtuellen Tickets einen eigenen Adidas-Bereich im Metaverse besuchen. Für diesen sind unter anderem auch exklusive Online-Games geplant.
Unternehmen bringen sich auf diesem Weg ins Gespräch und erhalten eine Menge Aufmerksamkeit – nicht nur von der kryptoaffinen Kundschaft. Dementsprechend stieg der Wert für jedes verkaufte NFT von anfänglich 0,2 Ethereum-Token (ETH) auf über 1,1 ETH.
Damit werden für ein einzelnes „Into the Metaverse“-NFT umgerechnet über 2000 Dollar fällig. Trendbewusste Trader, die mit dem Kauf und Verkauf von NFTs Geld verdienen möchten, sollten die Drops solcher Marken genau im Auge behalten und die damit verbundenen Ankündigungen beobachten. So lassen sich absehbare Kursanstiege sehr geschickt für den Zuverdienst nutzen.