Vision Order Picking per VR-Brille? Was noch vor einiger Zeit wie Zukunftsmusik klang, ist nun dank der Kooperation von Google und Teamviewer in greifbare Nähe gerückt. Beide Unternehmen haben sich zusammengetan und wollen mit ihrer Augmented Reality Lösung Unternehmen im Einzelhandel auf die Sprünge helfen. Sie sollen den Anschluss an die vielfach geforderte Digitalisierung bekommen bzw. diese selbst vorantreiben. Schlüssel zum Erfolg sind hier die VR-Brille Google Glass, die Software „Assisted Order Picking“ und die Google Cloud.
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Teamviewer und Google kooperieren: Eine Chance für beide Unternehmen
Sicherlich kann man getrost behaupten, dass bei einer Kooperation von Teamviewer und Google vor allem der deutsche Softwareentwickler Teamviewer profitiert, wenngleich auch Google nicht leer ausgeht. Doch der große Name des Internetgiganten pusht Teamviewer ein ganzes Stück nach vorn, nachdem das Unternehmen erst kürzlich eine Schlappe einstecken musste.
Die Aktien von Teamviewer sanken bedrohlich und wurden ausverkauft. Doch dann wurde die Zusammenarbeit mit Google bekannt gegeben und schon ging es wieder aufwärts. Beide Unternehmen hoffen nun, die Digitalisierung im Einzelhandel mit ihrer Lösung unter Nutzung von Augmented Reality und der VR-Brille Google Glass voranbringen zu können.
Teamviewer profitiert nicht zuletzt von dem großen Namen, der durch den Partner Google hier eingebracht wird. In einem Zuge mit diesem Internetriesen genannt zu werden, sorgt für ein Plus an Vertrauenswürdigkeit und für den Erfolg beim anvisierten Vorhaben, die eigene Marktposition ausbauen zu können. Damit dürfte die Kooperation von Teamviewer und Google auch ein gutes Vorbild für andere Unternehmen sein, selbst Gründer können sich hier abschauen, wie es gemacht wird. Zusammen sind die Unternehmen stärker, erzielen eine bessere Medienwirkung und sind deutlich präsenter als allein.
Bei Teamviewer und Google hat man sich dem Voranbringen der Augmented Reality Lösung zum Vision Order Picking verschrieben. Es geht vor allem um das Warehousing im Einzelhandel, das nun digitalisiert werden soll. Um die nötigen Daten zu speichern, wird die Google Cloud eingesetzt, auf die Teamviewer übrigens keinen Zugriff hat. Die Daten sind in der Google Cloud absolut sicher und stehen hier für das Order Picking zur Verfügung.
Das wiederum wird mithilfe der VR-Brille Google Glass durchgeführt, über die der Mitarbeiter im Lager alle wichtigen Informationen rund um eine Bestellung bzw. zu einem Produkt erhält. Er bekommt dessen Standort und gewünschte Anzahl ebenso genannt wie die Notwendigkeit einer Nachbestellung. Die Daten werden in Echtzeit aktualisiert: Aussagen gegenüber Kunden, dass bestimmte Produkte lieferbar seien und bei denen erst im Nachhinein festgestellt wird, dass dies eben nicht der Fall ist, gehören der Vergangenheit an.
Wie das genau abläuft, zeigt auch das folgende Video:
Video: Assisted Order Picking for Retail Associates
Die Lösung, mit der das Shopping für Kunden verbessert und das Order Picking erleichtert werden soll, ist bereits jetzt nutzbar. Gleichzeitig sind sich Teamviewer und Google der einig, dass es sich bei diesem Projekt nur um das erste dieser Art handeln soll.
Man möchte noch weitere Projekte gemeinsam verwirklichen, die sich nicht nur um die Lagerhaltung im Einzelhandel drehen, sondern auch die Digitalisierung in der Fertigung und um Produktionsmanagement zum Ziel hat. Google Cloud und VR-Brille Google Glass könnten auch dann wieder zum Einsatz kommen. In jedem Fall soll es sich bei weiteren Projekten ebenfalls um Augmented Reality Lösungen handeln.
Außendienstprozesse, Lieferprozesse und Fertigungsleistungen stehen als Nächste in der Reihe der Bereiche, die durch Teamviewer und Google künftig revolutioniert werden sollen. Auch hier steht die Digitalisierung im Fokus, der gesamte Einzelhandel dürfte schon bald gänzlich auf digitaler Basis ablaufen können. Laut der Verantwortlichen bei Google und Teamviewer wird es künftig auch nicht nur der Einzelhandel sein, der im Fokus steht, sondern auch weitere Branchen sollen demnächst erschlossen werden.
Teamviewer & Google: Gründe für die Kooperation
Warum kooperieren zwei Unternehmen? Wie bereits gesagt, ging es vorrangig darum, den Einzelhandel zu digitalisieren und damit auf die Anforderungen der Industrie 4.0 vorzubereiten. Natürlich haben sich beide Unternehmen auch einen gewissen Erfolg von ihrer Zusammenarbeit versprochen, den sie dem Anschein nach auch haben dürften. Nicht nur für Teamviewer und die steigenden Aktienkurse des Unternehmens zeigt sich die Zusammenarbeit mit Google als vorteilhaft, sondern auch Google profitiert.
Die VR-Brille Google Glass wurde schon vor einiger Zeit auf den Markt gebracht, fand dort aber nur wenig Anklang. Das fehlende Interesse wird nun kompensiert und Google Glass könnte zu endlich zu dem ersehnten Höhenflug starten.
Teamviewer und Google bringen beide die nötigen Voraussetzungen dafür mit, um das Shopping Erlebnis für die Kunden ganz neu aufzulegen. Jetzt sind freihändige Kommissionierungen möglich, wenn die Google Glass Enterprise Edition 2, die Google Cloud und die Augmented Reality Lösung für das Order Picking eingesetzt wird.
Es ist möglich, Waren direkt nachzubestellen und jederzeit den Überblick über die aktuellen Lagerbestände zu haben. Darüber hinaus werden die Produkte, die mit beiden Händen durch den Mitarbeiter aus ihrem Lagerregal genommen werden können, sofort gescannt: Der Mitarbeiter trägt am Finger einen Ring, der als Scanner fungiert.
Mit ihrer Lösung tragen Teamviewer und Google dazu bei, dass nicht nur die Digitalisierung in den Unternehmen vorangetrieben wird, sondern dass diese auch noch deutlich effizienter arbeiten können. Die mögliche Effizienz wird mit 15 bis 40 Prozent angegeben und ist vom Grad der bisher bereits genutzten digitalen Möglichkeiten abhängig. Teamviewer und Google tragen mit ihrer Lösung dem Fakt Rechnung, dass sich das Verhalten der Verbraucher beim Shopping deutlich geändert hat.
Sie möchten die Produkte zu Hause erleben, wollen diese so gut wie möglich prüfen und ein Shopping Erlebnis haben, das dem im Geschäft nahekommt. Doch vor allem geht es darum, Lieferungen möglichst schnell zu bekommen, was wiederum nur mit einem leistungsfähigen Warehousing möglich ist. Nur Unternehmen, die in dieser Beziehung gut aufgestellt und an die aktuellen Anforderungen angepasst sind, können den Kunden ein Shopping bieten, das sich diese wünschen.
Teamviewer und Google machen Shopping zum Erlebnis
Schon lange wurden Augmented Reality Lösungen beim Shopping eingesetzt, wofür zum Beispiel das Smartphone genutzt werden konnte. Doch eine Datenbrille macht auch bei Käufern Sinn. Damit lassen sich die Angebote in Ladengeschäften von jedem Ort der Welt aus erleben, Same-Day-Lieferungen sind kein Problem mehr. Die Mitarbeiter in den Lagern sind deutlich schneller, können die Waren rascher kommissionieren und für den Versand vorbereiten. Mit starken Versandpartnern lässt sich ein umfassender Service realisieren.
Kunden, die auch zu Hause eine Datenbrille nutzen, können die im Geschäft angebotenen Produkte bis auf das Anfassen gleichwertig erleben. Ein Avatar kann hochgeladen werden und übernimmt die Anprobe von Kleidung, verschiedene Produkte können rundum betrachtet werden. Entsprechende Lösungen sind durch Google und Teamviewer sowie durch weitere Anbieter längst auf dem Markt erhältlich und keine Zukunftsmusik mehr.
Mit Lösungen, wie sie von Google und Teamviewer bereitgestellt werden, gibt es noch weitere Möglichkeiten für Einkäufer:
- Produktbewertungen können direkt angezeigt werden
- Anzeige von Inhaltsstoffen
- Darstellung von Produktvariationen
- Anzeige von konfigurierbaren Produkten
- Anzeige von Lagerbeständen
- Angebote im Rahmen von Rabattaktionen
Kunden profitieren von den Lösungen insofern, als dass sie alle Informationen direkt eingeblendet bekommen, auf die sie sonst gar keinen oder nur einen umständlichen Zugriff haben. Das wiederum macht das Shopping zum Erlebnis und zum Gefühl, einen echten Mehrwert zu bekommen Google und Teamviewer setzen somit an beiden Seiten an und bringen zum einen die anwendenden Unternehmen voran, indem sie deren Marktposition festigen und die Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Zum anderen lassen sie die Verbraucher und Kunden von Unternehmen neue Einkaufserlebnisse haben und eine deutlich größere Zufriedenheit beim Shopping erleben.
Fazit:
Die beiden Unternehmen Teamviewer und Google zeigen mit ihrer aktuellen Lösung, dass sie Unternehmen tatsächlich auf dem Weg zur Digitalisierung voranbringen können und dass sie gleichzeitig das Potenzial für weitere gemeinsame Projekte haben.