Opportunismus: Definition, Merkmale und warum er positiv sein kann

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Opportunismus: Definition, Merkmale und warum er positiv sein kann

Wer sein „Fähnlein nach dem Wind richtet“, handelt opportun. Gemeint ist damit eine Anpassung an andere Meinungen und Handlungsweisen. Wer dem Opportunismus folgt, hat keine eigene Meinung und legt seine Prinzipien gern neu fest.
Opportunistisches Verhalten kann verschiedene Formen annehmen, von politischem Taktieren bis hin zu persönlichen Beziehungen oder beruflichen Entscheidungen. In vielen Fällen kann Opportunismus dazu führen, dass jemand als unzuverlässig oder unehrlich wahrgenommen wird, da er keine klare Position vertritt und seine Handlungen von den jeweiligen Umständen abhängig macht.
Es ist wichtig zu erkennen, dass Opportunismus zwar kurzfristige Vorteile bringen kann, langfristig jedoch oft zu einem Verlust an Glaubwürdigkeit und Vertrauen führt. Menschen, die sich konsequent auf ihre Prinzipien und Überzeugungen stützen, werden oft als authentischer und verlässlicher angesehen, während Opportunisten möglicherweise den Respekt und die Anerkennung anderer verlieren.
Definition: Das ist OpportunismusMerkmale des OpportunismusOpportunismus kann auch positiv sein

Definition: Das ist Opportunismus

Grundsätzlich ist der Opportunismus eine Eigenschaft, die viele Menschen haben. Dies muss nicht immer negativ sein, denn nicht alle ändern ihre Meinung nur, um anderen zu gefallen oder keinen Streit zu provozieren. Manche Meinungsänderungen beruhen einfach auf der Einsicht, dass der eigene Weg falsch war oder nicht zum Ziel geführt hätte. Ein Opportunist ändert seine Meinung aber aus dem Grund, weil er damit einen eigenen Vorteil erzielt, was vor allem in der Politik häufig vorkommt.

Eine Meinung wird geäußert, der Betreffende bekommt Gegenwind. Schon passt er seine Aussagen an die der Opposition an. Es geht um die Vermeidung von Repressalien, Unannehmlichkeiten und unerwünschten Veränderungen. Teilweise liegt der Opportunismus auch nur vor, um selbst besser dazustehen und sich der Meinung der Masse anzupassen.

Ein opportunistischer Mensch ist nicht verlässlich, daher wird er auch abwertend als „Wendehals“ betitelt. Seine Aussagen sind nicht belastbar und können morgen schon gänzlich andere sein als heute. Dennoch ist der Opportunismus nicht in jedem Fall als negativ zu betrachten.

Merkmale des Opportunismus

Der Opportunismus bzw. ein Mensch, der opportun handelt, weist bestimmte Merkmale auf. Eine ständig wechselnde Meinung ist dabei typisch, ebenso eine neue Verhaltensweise in einer vergleichbaren Situation.

Ein Opportunist vertritt nicht seine eigene Meinung, sondern die der anderen. Meist schließt er sich der Einfachheit halber der Masse an, Diskussionen zwischen Mehrheit und Minderheit erlebt er daher auf der Seite der Mehrheit.

Feste Prinzipien und Werte kennt man im Opportunismus nicht, dennoch sind opportune Menschen oft sehr erfolgreich. Sie gehen den Weg des geringsten Widerstands und erreichen damit häufig schneller ihre Ziele. Sie fallen nicht negativ auf, weil sie keine konträre Meinung vertreten.

Video: Sind Opportunisten fieser oder flexibler?

Opportunismus kann auch positiv sein

Doch der Opportunismus kann auch positiv sein, was er vor allem in der Unternehmenswelt ist. Hier stellt er die Fähigkeit dar, langfristig ein Ziel im Auge zu behalten und Handlungsweisen zielgerichtet anzupassen.

Tagesprobleme mögen dabei auf verschiedene Weisen angegangen werden, immer wieder muss von einem einmal eingeschlagenen Kurs abgewichen werden.

Die Kunst besteht darin, immer wieder zu diesem Kurs zurückzukehren und das große Ziel zu erreichen.

Viele Führungskräfte gehen derart vor und verfolgen dabei nicht den Weg des geringsten Widerstands, sondern versuchen, das Beste für ihr Unternehmen zu erreichen.

Auch im Bereich des Widerstands gegen politische Lösungen und Regierungen sind ähnliche Vorgehensweisen zu beobachten. Hier allerdings sind die Betreffenden nicht von ihrer Meinung überzeugt, sondern stimmen Regierungsoberhäuptern nur scheinbar zu.

Der Opportunismus im positiven Sinne wird strategisch verfolgt, hier gibt es kein „Verzetteln“. Allerdings besteht die Gefahr, dass Führungskräfte, die nur das endgültige Ziel im Auge haben, Gefahren und Risiken übersehen, die sich am Wegesrand auftun.

Wer den strategischen Opportunismus verfolgt, muss daher ebenso ein Auge für die alltäglichen Dinge entwickeln.

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