Laut dem saisonbereinigten Netto-Beschäftigungsausblick wird das erste Quartal 2024 eine positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt zeigen, mit einem Anstieg von +30 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Besonders gute Beschäftigungsaussichten gibt es in der IT-Branche und dem Finanz- und Immobiliensektor. Deutschland gehört im internationalen Vergleich zu den führenden EMEA-Ländern. Dennoch haben viele Personalentscheider Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen, was auf den anhaltenden Fachkräftemangel hinweist.
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Stellenangebot in Deutschland steigt laut Arbeitsmarktbarometer deutlich an
Die neueste Ausgabe des ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometers zeigt, dass das Stellenangebot in Deutschland in den kommenden drei Monaten zunehmen wird. Die Einstellungserwartungen der Arbeitgeber sind optimistischer als noch vor einem Monat und vor einem Jahr.
Im Vergleich zum Vorquartal und zum Vorjahreszeitraum hat sich der Netto-Beschäftigungsausblick (NBA) um sieben bzw. elf Prozentpunkte verbessert und beträgt nun 30 Prozent. Nach Bereinigung um saisonale Schwankungen handelt es sich um den höchsten Wert seit dem ersten Quartal 2022. Deutschland liegt in der EMEA-Region sieben Prozentpunkte über dem Durchschnitt von 23 Prozent.
Konsum und Nachfrage ziehen an: Positive Aussichten für Arbeitsmarkt
Die positive Einstellung der Unternehmen für das erste Quartal 2024 ist bemerkenswert, obwohl sie im vergangenen Quartal niedrigere Einstellungserwartungen hatten. Die niedrige Inflation im Oktober deutet darauf hin, dass sich Konsum und Nachfrage erholen werden. Der Arbeitsmarkt bleibt stabil und verzeichnet ein starkes Lohnwachstum.
Laut Iwona Janas, Country Manager der ManpowerGroup Deutschland, gibt es trotz des anhaltenden Fachkräftemangels eine hohe Nachfrage nach Arbeitskräften. Interessanterweise scheinen die Auswirkungen des Urteils des Bundesverfassungsgerichts zum Klimafond und der jüngst verhängten Haushaltssperre keinen Einfluss auf die Einstellungsabsichten der Arbeitgeber zu haben. Dies lässt darauf schließen, dass die Unternehmen trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen zuversichtlich in die Zukunft schauen und weiterhin Mitarbeiter einstellen möchten.
Positiver Trend: Netto-Beschäftigungsausblick in IT-Branche verbessert sich
Die Prognose für den Netto-Beschäftigungsausblick in Deutschland ist positiv, insbesondere in der Informationstechnologie-Branche. Mit einem Anstieg von 7 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorquartal und 30 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die IT-Branche der wettbewerbsstärkste Sektor mit einem Netto-Beschäftigungsausblick von 43 Prozent.
Die Finanz- und Immobilienbranche in Deutschland weist ähnlich positive Einstellungsabsichten wie die IT-Branche auf. Mit einem Netto-Beschäftigungsausblick von 42 Prozent verzeichnet diese Branche den stärksten Anstieg im Vergleich zum Vorquartal. Besonders bemerkenswert ist, dass Deutschland im Konsumgüter- und Dienstleistungssektor weltweit den zweithöchsten vierteljährlichen Anstieg des Netto-Beschäftigungsausblicks verzeichnet. Im Vergleich zu 41 anderen Ländern übertrifft Deutschland den durchschnittlichen Anstieg um 13 Punkte. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund der schwachen globalen Nachfrage in den meisten Ländern von Bedeutung.
Fachkräftemangel: Berliner Arbeitsmarkt mit positiven Aussichten
Berlin ist der führende Standort für neue Arbeitsplätze in Deutschland, obwohl der Fachkräftemangel anhält. Der Netto-Beschäftigungsausblick in der Hauptstadt ist im Vergleich zum Vorjahr um beeindruckende 29 Prozent gestiegen und liegt nun bei 47 Prozent. Dies bedeutet, dass die Personalentscheider in Berlin die höchsten Zuwächse an neuen Stellen seit dem 1. Quartal 2022 erwarten. Das Ruhrgebiet hingegen verzeichnet mit einem Netto-Beschäftigungsausblick von 13 Prozent die geringsten Zuwächse.
Die Auswertung der Daten zeigt, dass die Einstellungserwartungen in fünf von sechs Unternehmensgrößen im Vergleich zum Vorquartal und zum Vorjahreszeitraum gestiegen sind. Besonders mittelgroße Unternehmen mit 50-249 Beschäftigten bieten mit einem Netto-Beschäftigungsausblick von 35 Prozent die besten Jobchancen. Dies entspricht einem Anstieg um 7 Prozentpunkte seit dem letzten Quartal. Im Gegensatz dazu sind Personalentscheider in Unternehmen mit mehr als 5000 Mitarbeitern am pessimistischsten, da der Netto-Beschäftigungsausblick in dieser Kategorie nur bei 8 Prozent liegt.
Einstellungsbereitschaft weltweit rückläufig: Nur drei Prozentpunkte Wachstum im Vorjahresvergleich
Weltweit ist eine rückläufige Einstellungsbereitschaft zu beobachten, wobei der Netto-Beschäftigungsausblick im Vergleich zum Vorquartal um vier Prozentpunkte gesunken ist. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist jedoch ein Anstieg um drei Prozentpunkte zu verzeichnen. Nordamerika zeigt die stärkste Einstellungsbereitschaft für das kommende Quartal mit 34 Prozent, gefolgt von der asiatisch-pazifischen Region mit 30 Prozent und Süd- und Mittelamerika mit 28 Prozent. Die EMEA-Region hat mit einem Netto-Beschäftigungsausblick von 23 Prozent die schwächsten Beschäftigungserwartungen.
Der steigende Fachkräftemangel stellt Unternehmen weltweit vor große Herausforderungen. Laut einer Zusatzbefragung haben 82 Prozent der befragten Personalentscheider in Deutschland Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen. Deutschland teilt sich damit den zweiten Platz der Länderliste mit Griechenland und Israel, direkt hinter Japan. Der weltweite Durchschnittswert liegt bei 75 Prozent.
Berlin als stärkster Stellenmarkt Deutschlands im ersten Quartal 2024
Das Arbeitsmarktbarometer der ManpowerGroup für das erste Quartal 2024 zeigt, dass Deutschland optimistisch in die Zukunft blickt. Der Netto-Beschäftigungsausblick liegt bei +30 Prozent und übertrifft den Durchschnitt der EMEA-Region um sieben Prozentpunkte. Besonders die IT-Branche und der Finanz- und Immobiliensektor verzeichnen positive Entwicklungen. Berlin wird als stärkster Stellenmarkt genannt, während mittelgroße Unternehmen die besten Jobchancen bieten.
Trotz der positiven Aussichten bleibt der Fachkräftemangel eine anhaltende Herausforderung für Unternehmen weltweit. In Deutschland berichten 82 Prozent der Personalentscheider von Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen. Dennoch zeigt das Arbeitsmarktbarometer, dass der deutsche Arbeitsmarkt robust ist und weiterhin Potenzial für Wachstum bietet.