Quantencomputer bedrohen Sicherheit: Post-Quanten-Kryptografie als Lösung

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Die steigende Anzahl von Cyber-Angriffen hat dazu geführt, dass Unternehmen verstärkt in ihre Sicherheitsabteilungen investieren. Dabei werden neue Technologien wie Quantencomputer und künstliche Intelligenz als mögliche Lösungen diskutiert. Nils Gerhardt, CTO von Utimaco, hat fünf Trends identifiziert, die im Jahr 2024 eine bedeutende Rolle in der IT-Sicherheitsdebatte spielen könnten. Diese Trends umfassen unter anderem die Entwicklung von post-quantenresistenten Verschlüsselungsalgorithmen und den Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Bekämpfung von Cyber-Kriminalität.

Sicherheitsmaßnahmen gegen Quantencomputer im digitalen Raum ergreifen

Die Entwicklung der Quantencomputer hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Ein wichtiger Meilenstein wurde erreicht, als IBM den ersten 1.000 Qubit Quanten-Chip präsentiert hat. Dies zeigt deutlich, dass Quantencomputer in naher Zukunft im Mainstream verfügbar sein werden. Jedoch birgt diese Technologie auch Gefahren für die Sicherheit von Verschlüsselungen. Die überlegene Rechenleistung der Quantencomputer könnte in der Lage sein, herkömmliche Verschlüsselungen zu brechen, die bisher als sicher galten. Es ist daher von großer Bedeutung, dass Unternehmen bereits heute auf neue, quantensichere Verschlüsselungsalgorithmen setzen, um ihre Daten auch in Zukunft vor Cyber-Kriminalität zu schützen.

Die Entwicklung von Quantencomputern eröffnet bedrohliche Möglichkeiten für Cyber-Kriminelle. Aus diesem Grund werden bereits neue Verschlüsselungsalgorithmen entwickelt, die auch mit Quantenrechnern nicht in realer Zeit geknackt werden können. Unternehmen, die sich zukunftssicher aufstellen möchten, sollten bereits heute auf Kryptoagilität setzen. Das bedeutet, dass ihre Systeme so ausgelgt sein sollten, dass sie sich auf die neuen quantensicheren Algorithmen umstellen lassen, sobald diese notwendig werden. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit im digitalen Raum zu gewährleisten.

KI: Chancen und Risiken für das Vertrauen im digitalen Raum

Die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) wird auch im Jahr 2024 weiterhin ansteigen. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass diese Technologie auch negative Auswirkungen haben kann. Ein besorgniserregender Aspekt ist die Möglichkeit, dass KI zur Erstellung von täuschend echten Deep Fakes genutzt wird, die von Kriminellen für perfide Angriffe genutzt werden können.

Die Nutzung künstlicher Intelligenz beim Programmieren von Schad-Code stellt eine ernstzunehmende Gefahr dar, da dies die Häufigkeit von Angriffen erhöhen kann. Um dieser Bedrohung entgegenzutreten, werden zuverlässige Methoden benötigt, um menschliche Aktivitäten von maschinellen zu unterscheiden. In diesem Zusammenhang gewinnen Technologien, die Vertrauen im digitalen Raum schaffen können, zunehmend an Bedeutung, um die steigende Anzahl von Inhalten, die von KI generiert werden, zu bewältigen.

Nachhaltigkeit und Cyber-Sicherheit: Eine enge Verbindung

Die Sicherheit von IT-Systemen und nachhaltigem Wirtschaften sind eng miteinander verbunden. Durch Cyber-Angriffe entstehen Verluste in Form von Zeit, Geld und Energie. Unternehmen setzen vermehrt auf IoT-Technologien, um eine solide Datenbasis entlang komplexer Lieferketten zu gewährleisten. Jedoch steigt mit der Digitalisierung einer Lieferkette auch die Anfälligkeit für Cyber-Angriffe. Daher sollte die Erweiterung der Informationsinfrastruktur im Rahmen von ESG-Initiativen stets mit einem Fokus auf Sicherheit betrachtet werden.

Stärkung der IT-Infrastruktur: Resilienz als oberstes Gebot

Unternehmen reagieren auf die steigende Bedrohung durch Cyber-Angriffe, indem sie eigene sichere Infrastrukturen aufbauen. Diese Infrastrukturen legen ein zusätzliches Sicherheitsniveau über die bereits vorhandenen physischen Infrastrukturen externer Anbieter. Durch die Implementierung von Verschlüsselungstechnologien innerhalb dieser logischen Infrastruktur wird die Sicherheit weiter gestärkt. Darüber hinaus wird die Ausfallsicherheit durch die Einbindung verschiedener physischer Kommunikationswege verbessert.

Fachkräftemangel: Herausforderung für die IT-Sicherheit

Der Fachkräftemangel im Bereich Cybersecurity stellt eine ernsthafte Herausforderung dar, da laut einer internationalen Umfrage von Fortinet fast 70 Prozent der Unternehmen angeben, dass sie aufgrund des Mangels an qualifizierten IT-Sicherheitsfachkräften zusätzlichen Risiken ausgesetzt sind. Um diesem Problem entgegenzuwirken, setzen Unternehmen vermehrt auf externe Sicherheitslösungen in der Cloud und fördern die Weiterbildung und Qualifizierung ihrer eigenen Mitarbeiter durch gezielte Upskilling-Initiativen.

IT-Sicherheit 2024: Herausforderungen und Chancen für Unternehmen

Die IT-Sicherheit wird in den kommenden Jahren vor immer größeren Herausforderungen stehen. Die Einführung von Quantencomputern und künstlicher Intelligenz eröffnet neue Möglichkeiten für Cyber-Kriminelle, während gleichzeitig der Fachkräftemangel die Abwehrmaßnahmen erschwert. Unternehmen müssen sich daher frühzeitig auf diese Trends einstellen und ihre Sicherheitsstrategien entsprechend anpassen, um ihre Systeme und Daten effektiv zu schützen.

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